Entstehung der EU

Zeittafel

1951
Der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EHGS) wird unterzeichnet.

1957/1958
Die Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG), auch Euratom genannt, werden in Rom abgeschlossen. Zusammen mit dem bereits bestehenden EKGS-Vertrag bilden die "Römischen Verträge" den Grundstein der Europäischen Gemeinschaft (EG). Sie entsteht 1967. Zur EWG gehören Italien, Belgien, Niederlande, Frankreich, Deutschland und Luxemburg.

1968
Verwirklichung der Zollunion: Zwischen den sechs Mitgliedsstaaten gibt es keine Zollauflagen mehr.

1973-1986
Die EG wird durch den Beitritt Dänemarks, Irlands und dem Vereinigten Königreich erweitert. 1981 folgt Griechenland, Spanien und Portugal schließen sich 1986 an.

1986
Die Außenminister der zwölf Mitgliedsstaaten beschließen die Errichtung des europäischen Binnenmarktes bis Ende 1992.

1989
Der Fall der Berliner Mauer ist Symbol für den Zusammenbruch des Kommunismus in Mittel- und Osteuropa, der in Polen und Ungarn seinen Ursprung hatte. Angesichts der Massenauswanderung in den Westen öffnet die DDR-Regierung ihre Grenzen. Nach fast 40 Jahren ist Deutschland wieder vereinigt, und die neuen Bundesländer werden Teil der EG (Oktober 1990). 

1992
Beschluss der Währungsunion in Maastricht. Außerdem werden die Aufgaben und Ziele der EG um eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik sowie eine gemeinsame Justiz- und Innenpolítik erweitert.

1993
Vollendung des europäischen Binnenmarktes: Waren, Dienstleistungen und Kapital können ungehindert von einem Land ins andere fließen. Die Vereinbarungen von 1992 treten in Kraft. Aus der EG wird die EU (Europäische Union).

1995
Finnland, Österreich und Schweden treten der EU bei. Das Schengener Abkommen tritt in Kraft und fortan gibt es keine Passkontrollen mehr zwischen anfangs sieben, später zehn EU-Staaten.

1999-2002
Am 1. Januar 1999 startet die vereinbarte Europäische Währungsunion mit elf (ab 2001 mit zwölf) EU-Staaten. Seit dem 1. Januar 2002 ist der Euro auch als Bargeld im Einsatz.

2003
Im Rahmen ihrer Außen- und Sicherheitspolitik übernimmt die EU friedenserhaltende Maßnahmen auf dem Balkan, zunächst in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, dann in Bosnien und Herzegowina. In beiden Fällen lösen die EU-Streitkräfte NATO-Einheiten ab. Intern vereinbart die EU die Schaffung eines Raums des Friedens, Sicherheit und des Rechts für alle Bürger bis 2010.

2004
Die EU nimmt in ihrer größten Erweiterungsrunde zehn neue Mitgliedsstaaten auf und beschließt eine gemeinsame Europäische Verfassung.

2007
Mit dem Beitritt Rumäniens und Bulgariens hat die EU nun 27 Mitgliedsstaaten. Sie verabschieden den Vertrag von Lissabon, der den gescheiterten EU-Verfassungsvertrag ersetzen soll. Die gemeinsame EU-Verfassung scheiterte an den negativen Volksabstimmungen in Frankreich und in den Niederlanden. Der Vertrag von Lissabon gilt als Reform- oder Grundlagenvertrag und muss bis 2009 von allen Mitgliedsstaaten ratifiziert werden.